Die Werke von Seneca zur Vergänglichkeit der Welt, Selbstbeherrschung und Weisheit.
Seneca (1 n.Chr. bis 65 n. Chr.) ist der heute wohl bekannteste Vertreter des Stoizismus und war ein wohlhabender römischer Philosoph und Staatsmann, der sich auf Vorwurf des Verrats und Befehl seines Schülers, Kaiser Nero, das Leben nehmen musste.
Zu Lebzeiten galt er als Politiker, im Kontrast zu seinen philosophischen Lehren, als raffgieriger Opportunist.
Trotz oder gerade wegen dieser Kluft zu seiner persönlichen Verhaltensweise lohnt sich das Studium der Lehren Seneca’s, die er sich persönlich wohl als unerfülltes Ideal vorschrieb.
Für Seneca ist die Welt von ständigem Wandel und Veränderung bestimmt. Alles, was existiert, unterliegt einem Prozess der Entstehung, des Bestehens und letztendlich des Vergehens. Jahreszeiten kommen und gehen, Pflanzen blühen und vergehen, und das Leben durchläuft unaufhörlich in Zyklen von Geburt und Tod.
Veränderung ist unvermeidlich und betrifft alle Dinge, sei es Materie, Leben oder Ideen und jedes menschliche Leben ist endlich, der Tod unausweichlich.
Die Knappheit der Zeit, die uns auf der Welt gegeben ist, bedeutet für Seneca, dass sie weise zu nutzen ist und der Mensch sich auf das Wesentliche konzentrieren sollte.
Weisheit erfordert jedoch Selbstbeherrschung.
Deshalb ist Selbstbeherrschung für Seneca einer der wichtigsten Charakterzüge von Menschen, die ihr Leben philosophisch führen wollen. Selbstbeherrschung bedeutet insbesondere:
1.) Die Kontrolle über die eigenen Emotionen.
2.) Die Überwindung von Leidenschaften und Begierden.
3.) Das Bevorzugen der Vernunft über die Sinne.
4.) Die Disziplinierung des Willens hin zu höheren Ziele und Idealen.
5.) Die Schulung der vier oben stehenden Punkte durch regelmäßige, andauernde Übung und Selbstreflexion.
Seneca lehrte, dass Glück und Zufriedenheit nicht von äußeren Umständen abhängig sein sollten. Das Streben nach materiellem Reichtum, gesellschaftlichem Ansehen oder Vergnügen sei nicht von dauerhaftem Glück.
Vielmehr liegt das wahre Glück in der Fähigkeit, die eigenen Emotionen und Reaktionen zu kontrollieren, unabhängig von äußeren Ereignissen. Persönliche Tugenden wie Weisheit, Tapferkeit und Selbstbeherrschung bieten dagegen eine feste Grundlage für ein erfülltes Leben.
Wahre Stärke resultiert nicht durch äußere Umstände, sondern durch die Fähigkeit, bestmöglich mit Herausforderungen und Rückschlägen umzugehen. Im Zuge dessen ermutigt Seneca dazu, Verluste und Enttäuschungen als Teil des Lebens zu akzeptieren und aus ihnen zu lernen, anstatt ihnen nachzutrauern oder von ihnen überwältigt zu werden.
Indem wir uns dem Wandel öffnen und anpassungsfähig bleiben, können wir inneren Frieden und Seelenruhe finden.
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